Die wichtigsten Feiertage

Diwali: Auch bekannt als Deephavali (Fest der Lichter, Lichterfest) ist einer der wichtigsten Feiertage. Dieser Feiertag findet ca.  Ende Oktober/Anfang November statt. Der Tag wird gefeiert, weil ein Dämon durch den Gott Krishna getötet wurde. An diesem Tag ziehen sich die Inder meistens ganz neue Kleidung an.  Das Fest wird in ganz Indien mit viel Feuerwerk und Lichtern gefeiert. Diwali wird in Nordindien als Neujahrestag gesehen, jedoch nicht im Süden. Im Süden gibt es einen anderen Neujahrstag.

Pongal: Ist ein bedeutender Feiertag in ganz Südindien. Pongal bedeutet „überkochen“. Es ist vergleichbar mit einem Erntedankfest. An dem Tag wird ein spezieller Milchreis gekocht, den man überkochen lässt. Das Gericht wird auch Pongal genannt. Außerdem werden an dem Tag alle möglichen Früchte und die Ernte für die Sonne geopfert. Die Feier findet meistens 14./15. Januar statt.

Neujahr: Das hinduistische Neujahr ist ca. 14./15. April. Häufig wird das Neujahr,  wie Weltweit, am 1. Januar gefeiert.

Ugadi: Ugadi ist das Telugu-Neujahr und wird im April zur gleich Zeit wie Gudi Padwa gefeiert.

Bräuche:

Puberty Party: Wenn ein Mädchen zum ersten Mal ihre Menstruation bekommt wird dies noch immer mancher Orts mit einen Fest gefeiert. Die Mädchen ziehen dann zum ersten Mal einen Sari  an und werden schön gemacht, wie eine Braut (siehe Kaathal). Ursprünglich hat der Brauch den Zweck gehabt anzukündigen, dass ein  Mädchen hochzeitsfähig ist. Damals haben die Mädels auch wirklich zu einem hochzeitsfähigen Alter 16/17 ihre Menstruation bekommen. Es gibt auch Meinungen, dass es deshalb gefeiert wird, um anzukündigen, dass ein Mädchen erwachsen ist. Von dem Zeitpunkt an sollte sie wie eine Erwachsne mit Respekt behandelt werden.

Hochzeit: Das ultimative Hochzeitsymbol im Süden ist das Thali (Hochzeitskette), die der Mann der Braut anlegt bzw. mit exakt drei Knoten bindet. Das Thali ist in der jetzigen Zeit ist meistens aus Gold, aber häufig wird auch eine gelbe Schnur, an dem ein Gelbwurz-Wurzel (dazu später mehr) geknotet ist gezeigt. Im Verlauf der Hochzeitszeremonie wird die Braut aller erst gebadet und mit gemahlener Gelbwurz eingerieben. Die Gelbwurz hat eine besondere Bedeutung bei den Hindus. Die Gelbwurz ist wegen der intensiven und religiösen gelben Farbe heilig und darüber hinaus hat sie durch ihre desinfizierende Wirkung auch eine kosmetische Bedeutung. Nachdem die Braut sich fertiggemacht hat, geht sie zum wartenden Bräutigam. Anschließend tauscht sich das Brautpaar die Blumen-Girlanden aus. Nach dem der Bräutigam der Braut das Thali angelegt hat,  gehen sie ein paar Mal um das Feuer, das Feuer gilt als Zeuge die Zeremonie (Agni Sachi).  Der Mann macht seiner Braut einen roten Punkt auf die Stirn. Die Braut kriegt meistens zusätzlich ein paar Zehenringe als Symbol dass sie verheiratet ist (siehe Bomarillu), aber manchmal und eigentlich ursprünglich trägt es aber auch der Mann (siehe Thamiraparani).

Bei dörflichen oder konservativen Filmen wird dargestellt, wie strengstens verboten es ist, dieses Thali abzulegen (siehe Thamiraparani). In Filmen kommt es manchmal vor, wie ein Mann versucht das Thali einer Frau mit Gewalt anzulegen (siehe Nuvvostanante Nenoddantana). Dabei reicht es meistens schon aus das Thali anzulegen, dann sind ein Mann und eine Frau verheiratet.

Schwangerschafts-Feier (Simantham): Wenn eine Frau zum ersten Mal schwanger wird, wird es groß gefeiert. Der schwangeren Frau werden sehr viele Armreifen anzogen (siehe Kanda Naal Muthal) und sie wird von den Erwachsenen gesegnet, in dem sie mit dem gelben gemahlenen Gelbwurz eingerieben wird.

Witwen: Traditionell tragen Witwen einen weißen Sari. Es ist ihnen außerdem verboten Schmuck, Armreifen, Thali, Blumen in den Haaren und einen  roten Punkt zu tragen (siehe ABCD, Autograph).  Das ist aber bereits eine veraltete Tradition und kommt eher nur in dörflichen Verhältnissen vor. Sehr vereinzelt wird auch gezeigt wie eine Frau diese Witwen-Aufmachung bekommt. Sie wird anzogen wie eine Braut dann werden einzeln die Dinge von ihr symbolisch entfernt, die Armreifen zerschlagen, das Thali vom Hals gerissen usw (siehe Paratai engru Azhagu Sundaran).

Bestattungszeremonie: Im Hinduismus werden die Toten verbrannt. Meistens sollte der älteste Sohn das Feuer des Scheiterhaufens anzünden. Frauen sollten bei dem Verbennungsritual selber nicht dabei sein. Oft wird in den Filmen gezeigt, wie Manche Leute vor den Leichnam mit Musik machen und tanzen. Das hat den Hindergrund, dass man den Verstorbenen glücklich wegschicken möchte (siehe Paratai engru azhagu Sundaran). Das Tanzen vor dem Leichnam ist meistens nur in Chennai und einigen anderen Gegenden in Tamil-Nadu üblich. Wenn Blumen-Girlanden an einem Bild einer Person hängen, dann bedeutet es, dass diese Person tot ist.

Warum haben Tamilen keinen Nachnamen: Tamilen führen in der Regel keinen klassischen Nachnamen. Klassischer Nachname heißt ein Name, den man über Generationen vererbt bekommt. Wenn bei Tamilen ein Nachname angegeben ist, dann handelt es sich meistens um den Vornamen des Vaters und bei verheirateten Frauen handelt es sich um den Vornamen des Ehemanns. Wie z.B. bei Surya Sivakumar ist Sivakumar der Vorname des Vaters, der selber ein bekannter Schauspieler ist. Und Jyothika würde auch Jyothika Surya heißen. Diese Nachnamen werden oft als Initial vor den Vornamen gesetzt. Beispiel im „M.Kumaran son of Mahalakshmi“ wird der Vorname der Mutter als Initial genannt aus Protest.
Bei den Tamilen wurde die klassische Nachnamensgebung abgeschafft, da durch die vererbten Nachnamen, die Kaste zugehörigkeit abgeleitet werden könnte (siehe Vetham Puthithu). So wurden auch die Benachteilungen die durch die Kaste hervorgerufen werden könnten, wenigstens im öffentlichen Leben gemindert.

Erstellt von Mithula
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